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Glaubenssache Krieg. Religiöse Motive auf Bildpostkarten des Ersten Weltkriegs Museum Kirche in Franken.


Der vorliegende Band ordnet religiöse Motive auf Bildpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg (Sammlung Dietrich Hebel) in das geistige und politische Umfeld ihrer Entstehungszeit ein. Die Feldpost beförderte 1914–1918 schätzungsweise sieben Milliarden Postkarten. Wir dokumentieren hier solche, die Gebete, Gebets-Varianten, geistliche Lieder "für den Kriegsmann", Christus, Heilige und Engel als Begleiter, Tröster ud Helfer an der Front zeigen.

Die Beschäftigung mit der Bedeutung des Religiösen im Krieg kommt nicht aus ohne das Thema der Feldseelsorge. Militärgeistliche hielten Feldgottesdienste, kümmerten sich um Verwundete und Gefangene, leisteten Sterbenden Beistand, veranlassten eine ordnungsgemäße Bestattung und benachrichtigten die Hinterbliebenen. Sie überbrachten den Soldaten "Liebesgaben" aus der Heimat und verteilten Lesestoffe. Recherchen im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Nürnberg und im Archiv des Erzbistums Bamberg haben aber auch gezeigt, dass Feldgeistliche als Offiziere im Dienst ihrer Regierungen die nachlassende Kriegseuphorie der Soldaten bekämpften. Sie rechtfertigten den Krieg als "heilig" und idealisierten das Sterben der Soldaten als Märtyrertod für das Vaterland.

Herausgeberin: Heidrun Alzheimer, unter redaktioneller Mitarbeit von Stephanie Böß und Fred G. Rausch

Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken, Bd. 55. 391 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Bad Windsheim 2009. ISBN 978-926834-70-6



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