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Gelebte Räume. Behelfsheime für Ausgebombte in Franken Haus- und Bauforschung.


20 Quadratmeter Wohnfläche, zwei Räume, außen ein Aborthäuschen und ein Garten – Behelfsheime sind überschaubar, unauffällig und dürftig. Sie entstanden in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs im gesamten Deutschen Reich im Rahmen des Deutschen Wohnungshilfswerks und sollten nach Kriegsende wieder verschwinden. Das taten sie aber nicht: Ausgebombte, später auch Flüchtlinge und Vertriebene lebten oft noch Jahre bis Jahrzehnte in den Behelfsheimen. Einige gibt es heute noch, auch wenn ihr Ursprung oft in Vergessenheit geraten ist.

Die Studie entwickelt einen umfassenden Blick auf das Bauphänomen Behelfsheim. Sie bettet es in die grundlegenden Entwicklungslinien des modernen Wohnhausbaus ein, erfasst den organisatorischen und ideologischen Hintergrund des Deutschen Wohnungshilfswerks und verfolgt die Umsetzung des Behelfsheimbaus in der Region Franken. In mehreren Fallstudien zu Siedlungen und Einzelgebäuden gewähren ehemalige Bewohnerinnen  und Bewohner Einblicke in das Leben und Überleben in den kleinen Häusern.

Den Rahmen der Analyse bilden kulturwissenschaftliche Raumkonzepte, wobei der Schwerpunkt auf Henri Lefebvres Modell der drei Dimensionen des sozialen Raums liegt. Es zeigt sich, dass den vermeintlich unscheinbaren und flüchtigen Gebäuden tatsächlich eine bemerkenswerte Dynamik innewohnte. Als Mittelpunkte des Alltagslebens und Orte der individuellen Gestaltung waren sie gelebte Räume.

Verfasser: Markus Rodenberg

Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken, Bd. 90; herausgegeben von Herbert May; Bad Windsheim 2020. 424 Seiten; zahlreiche Abbildungen. 978-3-946457-13-8



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