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Stein auf Stein. Ländliches Bauen zwischen 1870 und 1930 Haus- und Bauforschung.


Das traditionelle Bauen im ländlichen Bereich wird jahrhundertelang durch die hölzerne Fachwerkbauweise geprägt. Hinzu kommt die bestimmende Verwendung weiterer naturnaher Materialien wie Naturstein und Lehm. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnen gravierende Veränderungen auf dem Bausektor. Durch die Einführung von Kunstdünger, den Einsatz neu entwickelter landwirtschaftlicher Mashinen sowie den Ausbau der Tierveredelung nimmt die landwirtschaftliche Produktion im Deutschen Reich einen rasanten Aufschwung, und zwangsläufig wandeln sich hierdurch die Anforderungen an ländliche Gebäude. Insbesondere die Jahrzehnte zwischen 1870 und 1930 führen zu einem radikalen Umbruch sowohl bei der Art der Gebäude, bei der Ausführung handwerklicher Arbeiten als auch bei den verwendeten Baumaterialien. Viele Ortsbilder verändern sich durch die neuen massiven Backsteingebäude mit ihren zum Teil städtischen Architektureinflüssen.

Dieser Prozeß ist kein regionales Phänomen, sondern er erfaßt alle Teile Deutschlands. Ausgelöst werden diese Entwicklungen durch vielfältige Faktoren. Neben dem gravierenden wirtschaftlichen Umbruch wirken sich insbesondere die veränderte handwerkliche Ausbildung an den entstehenden Baugewerkeschulen, das neue, umfangreichere Angebot an Baumaterialien und neue gesetzliche Bestimmungen aus.

In dem vorliegenden Buch haben sich erstmals in komprimierter Form zahlreiche Autoren mit dieser vielschichtigen und interessanten Thematik der Veränderungen im ländlichen Bauen um die Jahrhundertwende auseinandergesetzt.

Schriftenreihe "Arbeit und Leben auf dem Lande", Bd. 6. Herausgegeben von Geerd Dahms, Giesela Wiese und Rolf Wiese, mit Beiträgen von Herbert May. 408 Seiten, zahlreiche SW-Abbildungen, Kiekeberg 1999. ISBN 3-927521-36-1



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